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Neue Notfallpunkte im Koordinatensystem der Rettungsleitstelle


Wie erkläre ich im Notfall meinen Standort, wenn ich in der freien Natur und Landschaft unterwegs bin? Vor allem dann, wenn ich in der Gegend ortsfremd bin. Im Notfall ist beim Einsatz eines Krankenwagens Eile geboten. Dann ist es hilfreich, dass man möglichst genau die Zielposition bestimmen kann.

 Mit der Frage, wie ein Rettungswagen zum Beispiel bei einem Notfall eines Spaziergängers, Wanderers oder Radfahrers zum richtigen Einsatzort kommt, hatte sich der Seniorenbeirat der Gemeinde Emlichheim schon vor gut einem Jahr beschäftigt. Als gutes Beispiel diente eine Aktion der Seniorenbeiräte Bad Bentheim und Neuenhaus. Dort wurden im Außenbereich die Geodaten von Ruhebänken oder Schutzhütten an Rad- und Wanderwegen erfasst und mit Nummern beschildert.

 „Dieses vorbildliche Konzept wollten wir auch bei uns in der Samtgemeinde umsetzen“, erläutert Henk Meijer, Mitglied des Seniorenbeirats. Mit Unterstützung des Seniorenbeirats aus Neuenhaus wurde das Projekt im Planungs-, Umwelt- und Tourismusausschuss der Samtgemeinde vorgestellt. Im Frühjahr 2019 startete eine Arbeitsgruppe, um geeignete Notfallpunkte zu identifizieren, Kosten zu ermitteln und Sponsoren zu gewinnen. Die Grafschafter Volksbank übernahm kurzerhand die Kosten von 1080 Euro für die Herstellung der Schilder. Das Projekt konnte nun in wenigen Monaten realisiert werden. Samtgemeindebürgermeisterin Daniela Kösters bedankt sich für die finanzielle Unterstützung, würdigt aber besonders das ehrenamtliche Engagement des Emlichheimer Seniorenbeirats, der sich um die Beschilderung des gesamten Gebiets der Samtgemeinde gekümmert hat. „Immerhin 88 Notfallpunkte sind mit GPS-Koordinaten versehen, kartiert und mit Schildern versehen worden“, lobt Kösters die Initiative der Senioren. Henk Meijer ergänzt: „Jedes Schild hat eine individuelle Nummer, quasi eine eigene Hausnummer.“  

 „Bei der Rettungsleitstelle des Landkreises sind die Geodaten in den Einsatzkarten vermerkt“, erläutert Andreas Heck, Disponent der Rettungsleitstelle. Er merkt an, dass er und seine Kollegen in der Leitstelle auf präzise Ortsangaben angewiesen sind. „Angaben, wie z.B. die Sitzbank an der Vechtebrücke in Emlichheim helfen bei einem Anruf nicht weiter“, fügt er hinzu. Ist aber eine solche Bank mit einem Notfallschild ausgestattet, könne der Hilferufende anhand der Nummer quasi sofort die Adresse an die Rettungskräfte übermitteln. „Diese gewonnene Zeit ist für den Patienten im Ernstfall besonders wichtig“, betont Gerrit Jan Hellendoorn vom Seniorenbeirat, der früher selbst Rettungswagen gefahren hat.

 In den vergangenen Wochen sind die ersten Schilder in der Samtgemeinde an Sitzbänken, Schutzhütten oder Kreuzungen angebracht worden und in den kommenden Tagen werden die letzten montiert. Emlichheim wird mit 20 Schildern ausgestattet, Laar ebenfalls mit 20, Hoogstede mit 18 und Ringe mit 30 Stück. „Auch wenn die Schilder unscheinbar wirken, im Notfall vermitteln sie auch Ortsunkundigen ein beruhigendes Gefühl, um von Sanitätern und vom Notfallarzt schnell gefunden zu werden“, merkt die Samtgemeindebürgermeisterin an. Kösters bedankt sich beim Emlichheimer Seniorenbeirat und spricht dabei insbesondere dem ehemaligen Vorsitzenden Hans Stahl, der ihr dieses Projekt damals vorgestellt hatte und heute leider nicht dabei sein konnte, ihren Dank aus. Weiterhin bedankt sich Kösters bei den weiteren freiwilligen Helfern aus den Mitgliedsgemeinden, dem Ordnungsamtsleiter Holger Prenger, dem Bauhof der Gemeinde sowie bei Andreas Heck von der Leitstelle, der sämtliche Geo-Daten in das Leitstellensystem eingepflegt hat.

 Die Ausschilderung von Notfallpunkten soll nach Mitteilung des Seniorenbeirats künftig in der gesamten Grafschaft erfolgen. Das habe man aus Gesprächen mit anderen Seniorenbeiräten erfahren. Meijer bittet die Bevölkerung um Mithilfe: „Für den Fall, dass Schilder irgendwann nicht mehr leserlich, beschädigt oder entfernt sein sollten, solle man das Bürgeramt der Samtgemeinde informieren.“


Das Foto zeigt die Montage eines von 88 Schildern, mit denen Notfalltreffpunkte ausgewiesen werden.

von links:

·       auf der Bank sitzend: Holger Prenger (Samtgemeindeverwaltung) Samtgemeindebürgermeisterin Daniela Kösters, Martina Eilert (Grafschafter Volksbank), Bürgermeister Fritz Berends (Gem. Hoogstede)

·       vor der Bank kniend: Henk Meijer (Seniorenbeirat)

·       stehend hinter der Bank (von links): Heinrich Wortel (Seniorenbeirat), Andreas Heck (Rettungsleitstelle), Hermann Scholtmann (Gemeinderat Laar), Bürgermeister Jöne Strenge (Gemeinde Emlichheim), Alfred Wirth, Gert Matern, Gisela Brinks, Gerrit Jan Hellendoorn und Evert Rötterink (alle vom Seniorenbeirat)