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Alte Molkerei: Machbarkeitsstudie startet mit Ideenwerkstatt


Alter Molkerei markanter Ort in Emlichheim

„Die Alte Molkerei war immer ein markanter Ort in Emlichheim. Wir sind sehr froh, dass das Gebäude nun wieder große Aufmerksamkeit erfährt und es eine Perspektive für eine neue Nutzung gibt“, erklärt Reinink, der selbst in Emlichheim einen großen Milchviehbetrieb hat. Die Machbarkeitsstudie soll aber zunächst Aufschluss darüber geben, was am Standort Alte Molkerei entwickelt werden kann. Gemeinsam beauftragten Gemeinde und Kooperative Milchverwertung die pro-t-in GmbH, Lingen und das Nordhorner Architekturbüro Jan Lindschulte mit der Studie. Klaus Ludden von pro-t-in und Architekt Jan Lindschulte wollen nun mit einer Ideenwerkstatt den ersten Baustein setzen: Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, am Montag, den 19.Juli um 19.00 Uhr an der Alten Molkerei an der Schleestege 1 gemeinsam Ideen und Potenziale zu sammeln und zu diskutieren.

Anmeldung erforderlich:

Aufgrund der Pandemie-Lage ist eine Anmeldung zu dieser Veranstaltung per E-Mail an Hanna Abeln (abeln@emlichheim.de) oder telefonisch unter 05943-809133 erforderlich.

Es gibt bereits erste Ideen

Einige Ideen stehen bereits im Raum: So können sich die Vertreter der Genossenschaft gut vorstellen, die Alte Molkerei zu einem Marktplatz für regionale landwirtschaftliche Erzeugnisse zu machen. „Ein interessantes Projekt für die bisher vereinzelt agierenden Direktvermarkter und die wachsende Zahl an Verbrauchern, die regionale Produkte oder Biolebensmittel bevorzugen“, findet Weersmann. Die großzügigen Räume und auch der Keller mit Lagerräumen bieten viele Möglichkeiten für den Verkauf aber auch als Coworkingspace für Produktion und Veredelung. „Warum in einer ehemaligen Molkerei nicht wieder Käse herstellen oder leckeres Eis zum Direktverkauf?“, ergänzt Reinink. Auch für örtliche Züchter von Galloways, Angusrindern oder die bunten Bentheimer könnte es interessant sein, sich in gebündelten Vertriebstrukturen - auch für den wachsenden Onlinemarkt – zu organisieren. Nach Vorstellungen von Kösters könnte das Angebot auch durch die Einrichtung einer kleinen Brauerei abgerundet werden, wie es sie in Bayern in fast jedem Dorf gibt. „Ergänzt um Gastronomie könnte dort ein attraktiver touristischer Anziehungspunkt mit Alleinstellungsmerkmal nicht nur für Gäste aus Emlichheim entstehen“, stellt Kösters fest. Die Lage in der Nähe der Vechte bietet Chancen für den Radtourimus oder als weitere Anlaufstelle für die Vechtezomp, die als gastronomische Anlegestelle bisher nur die Privatbrauerei „Mommeriete“ in Gramsbergen anbieten kann. „Wir hoffen, dass sich in der Ideenwerkstatt auch Vorschläge für nachhaltige Betreiberkonzepte ergeben und sich vielleicht sogar schon konkrete Interssenten finden lassen“, ergänzt der stellvertretende Bürgermeister Georg Hans, denn die Gemeinde selbst wird sich in einem gastronomischen Gebiet nicht selbst betätigen dürfen.

Umbau und Renovierung

Das alte und markante Gebäude muss für eine neue Nutzung renoviert, umgebaut und fit gemacht werden. Dazu sind entsprechende finanzielle Mittel notwendig. Aber mit seiner klaren Struktur, der soliden Bauweise und dem imposanten Innenraum bietet das Gebäude jedoch atmosphärisch als auch konstruktiv ein großes Potential für eine Umnutzung. Die lang gestreckte Halle mit einer mittigen Stützenreihe wird beidseitig durch raumhohe regelmäßige Fensteröffnungen belichtet. „Die gekachelten Oberflächen und die Nutzungsspuren erzählen von der Geschichte des Standortes und erzeugen eine ganz besondere Atmosphäre, welche in eine attraktive Nachnutzung überführt werden kann“, erklärt Jan Lindschulte.

Machbarkeitsstudie aus der ZILE-Richtlinie gefördert

Die Machbarkeitsstudie wird vom Land Niedersachsen aus der ZILE Richtlinie über das Amt für regionale Landesentwicklung gefördert. Leiterin Sylvia Backers hatte sich zuvor selbst ein Bild von dem Standort gemacht und sieht viel Potenzial für einen „Leuchtturm“ im ländlichen Raum. Die Gemeinde und die Kooperative Milchverwertung tragen die Kofinanzierung. Die Studie soll bis Oktober abgeschlossen sein. „Am Ende stehen hoffentlich tragfähige Konzeptideen um konkrete Projektförderungen oder Beteiligungen für Investitionen zu generieren“, teilt Kösters abschließend mit.